Es war mein allererster Schreibretreat: Eine Woche im Spessart, zusammen mit fünf anderen Autorinnen. Ich fuhr mit Vorfreude los, erlebte eine Woche voller Begeisterung – und kam mit 145 Seiten weniger, aber trotzdem glücklich nach Hause.
Warte – 145 Seiten weniger? Jap. Schon am ersten Abend (zum Glück!) nahm meine Geschichte eine Wendung: Wir diskutierten den Plot meiner Cyberpunk-Story – und mir wurde klar, dass ich die falschen Figuren auf diese Reise geschickt hatte. Statt weiterzuschreiben, habe ich innegehalten … und die bestehenden 145 Seiten archiviert.
Warum das trotzdem ein Gewinn war? Weil ich neue Charaktere erschaffen habe, die wirklich zur Geschichte passen – oder gerade nicht passen, und genau deshalb eine starke Entwicklung durchlaufen müssen. Und ich liebe sie jetzt schon.
Statt zu schreiben, habe ich geplottet. Intensiv, mit Jessica Brodys „Save the Cat! Writes a Novel“ als Leitfaden. Ich habe Struktur geschaffen, Szenen sortiert, emotionale Wendepunkte gesetzt. Jeden Tag bin ich in die Geschichte eingetaucht, teils war ich bis 2 Uhr nachts wach, weil die Ideen auf mich niederprasselten. Nach einer Woche stand der Plot – und jetzt will er auf Papier.
Ich nenne mich ab sofort Plotter, denn diese Erfahrung war mein persönlicher Eyeopener, und ich bedanke mich herzlich bei den anderen Autorinnen, allen voran Esther S. Schmidt, für diese lehrreiche Zeit.
Einen Rückblick auf eine Woche, die zu einem echten Jahreshighlight wurde, gibt es auch im Videoformat auf meinem Instagram und TikTok Account!